Wer seit Corona geflogen ist, hat sich vielleicht schon einmal die Frage gestellt, wieso das Bordpersonal der Fluglinien trotz diverser Nachweise zum Beweis der offensichtlichen Gesundheit penibel genau auf das Tragen einer Maske achtet, man aber unter Missachtung der Abstandsregeln trotzdem wie in einer Sardinendose dicht aneinander gequetscht sitzt. Diesen Widerspruch löst der Luftfahrtverband Star Alliance nach knapp zwei Jahren Corona-Pandemie nun endlich auf. Wie die Allianz erklärt, wird jeder zweite Sitz aus den Maschinen der zum Verbund gehörenden Fluglinien entfernt. Mit der Maßnahme will man die Mindestabstände künftig nahezu vorschriftsmäßig einhalten. Außerdem sollen auf sämtlichen Flügen ab sofort ein Sprechverbot sowie eine ergänzende Handschuhpflicht für Passagiere und das Bordpersonal gelten.
Die Allianz mit Sitz in Frankfurt am Main geht sogar noch einen Schritt weiter: Während Star Alliance Biometrics es schon möglich macht, sich trotz Maske scannen zu lassen, können ungeimpfte Personen in Zukunft vor betreten des Flugzeugs identifiziert, ausgesondert und im Zweifel abgeführt werden. Um den Passagieren einen optimalen Schutz zu gewährleisten, hätte man sich nämlich nicht nur für eine strikte Reduzierung der Sitze, sondern auch für die sogenannte 1-G-Regel entschieden. Möglich wird das durch eine Schnittstelle von Star Alliance Biometrics mit dem digitalen Gesundheitspass. Und, so ein Sprecher der Allianz, »diese Maßnahmen werden wir dauerhaft beibehalten. Zum Schutz unserer Passagiere kommen weder ungeimpfte noch kränkelnde Personen, etwa mit leicht überhöhter Temperatur an Bord.«
Die größte Luftfahrtallianz verfügt über rund 4.700 Flugzeuge, bietet täglich über 18.500 Flüge an und fliegt in fast alle Länder der Erde. Was mit den vielen aussondierten Sitzen geschehen wird, ist dagegen noch unklar. Man prüft allerdings, ob sich die Sitze als Einwegmasken wiederverwerten lassen. Alternativ bot die Allianz auch an, die Sitze an Quarantänecamps in Australien zur Internierung Ungeimpfter abzugeben.