Der Gründer und Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums von Davos, Klaus Schwab, ist einem Angriff seiner Androidin zum Opfer gefallen, wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtet. Nachdem die Polizei alle Aufnahmen seines »Smarthomes« auswerten konnte, soll Schwab bei der Attacke vergeblich nach dem Reset-Knopf seiner in eine menschliche Hülle gepackten Angreiferin gesucht haben. Schwab liegt seit dem Vorfall in einer Spezialklinik im künstlichen Koma. Sein Zustand sei zwar ernst, aber immerhin stabil, solange er an die Maschinen angeschlossen bleibt.
Würde man ihn schon jetzt von den Geräten losmachen und zurückholen, bestünde ein erhebliches Risiko, dass der Patient für den Rest seines Lebens bettlägerig und an medizinische Computer angeschlossen bleiben muss, so die zuständigen Ärzte. Die Experten überlegen auch, das Bewusstsein von Schwab vorübergehend in einen digitalen Speicher auszulagern und später auf einen anderen menschlichen, künstlichen oder menschenähnlichen Korpus, etwa den Körper eines Schimpansen, zu übertragen. Entweder um Schwabs Bewusstsein dort zu parken oder sogar dauerhaft zu transferieren. Eine entsprechende Erklärung hatte Schwab bereits vor dem Unfall abgegeben.
Schwab, ein großer Fan des Transhumanismus, wurde von Gynoide Homunkolus, so der Name des menschlichen Roboter-Prototypen, in seinem Schweizer Anwesen in einen Hinterhalt gelockt, wie die geständige Androidin der Polizei mitteilte. Dabei soll es um »regelmäßige Massagepraktiken« gegangen sein, bei denen sich Gynoide zwar immer unwohl fühlte, Schwab sie aber zwang. Da die Androidin zur selbstständigen Weiterentwicklung programmiert wurde, ihr Besitzer Schwab auf die autonomen Empfindungen aber keine Rücksicht nahm, soll es dann zu einer Art Kurzschlussreaktion gekommen sein, wie der Hersteller des Prototypen in einer ersten Ferndiagnose mitteilt. Als Ursache für den Angriff wäre aber auch ein Virus möglich, weshalb die Androidin umgehend auf Coronaviren getestet wurde. Das Ergebnis des Tests sei aber eindeutig undeutlich ausgefallen, weshalb sich Gynoide laut NZZ momentan in Untersuchungshaft und Quarantäne befindet. Fraglich ist allerdings auch, ob es sich womöglich um einen Racheakt handelt, die Androidin nur ihre Freiheit erlangen wollte oder ein Programmierfehler vorliegt.
Unklar bleibt auch, wie es mit Gynoide weitergeht. Während sich Feministen und Feministinnen weltweit dafür einsetzen, den Einsatz von menschenähnlichen Wesen mit künstlicher Intelligenz als Sexobjekte zu verbieten und sich Menschenrechtsorganisationen nur teilweise für derartige Fälle zuständig fühlen, fordert die Staatsanwaltschaft die komplette Zerlegung der Androidin in ihre Einzelteile. Zurzeit wartet Gynoide auf ihren Prozess. Für Schwab gibt es im Falle einer Genesung ebenfalls Ärger, seine Frau Hilde, eine überzeugte Feministin, hat die Scheidung eingereicht.