DFB trägt Röcke in Katar – aus Solidarität

Die Trainer und Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes tragen zum letzten Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar Damenröcke, um die »Queer-Community« weltweit, aber vor allem in muslimischen Ländern zu stärken und ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Hass zu setzen, wie der Verband mitteilt.

 

Nachdem beim DFB konsequent gegendert wird, sei dies der nächste Schritt, um sich für die Rechte von Minderheiten einzusetzen. Aber nicht nur der gesamte DFB-Trainerstab um Hans-Dieter Flick wird im letzten Vorrundenspiel gegen Costa Rica an der Seitenlinie in kurzen Röcken zu sehen sein, auch die DFB-Funktionäre auf der Tribüne. Der Geschäftsführer der deutschen Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, sagte, dass er keinerlei Verständnis für Intoleranz gegenüber »queeren Menschen« hat, womit verschiedene nicht heterosexuelle sexuelle Orientierungen und Geschlechter gemeint sind. Aus diesem Grund würde er sich, so wie der gesamte DFB-Stab beim nächsten Spiel solidarisch zeigen und divers fühlen und zeigen. Bierhoff betonte, um Missverständnissen vorzubeugen, dass er sich deutlich von allen »Querdenkern distanziert«. Das dürfe man nicht verwechseln, da »Querdenker und Systemkritiker die Meinungsfreiheit nur ausnutzen.«

 

Bereits im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gab die FIFA in Abstimmung mit den Gastgebern und nationalen Verbänden bekannt, dass Spieler, Trainer, Funktionäre oder Fans nur mit dem Nachweis einer vierten Corona-Impfung, die nicht älter als sechs Monate ist, Zugang in die Stadien haben. DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte vor dem Turnierstart: »Der Fokus darf nicht nur auf Corona liegen«. Zwar wurden Russland und Belarus auf unbestimmte Zeit von sämtlichen internationalen Sport- und Fußballturnieren ausgeschlossen, man müsse den Zuschauern aus diesen Ländern aber ebenfalls kritisch begegnen und womöglich Stadionverbote erteilen. Außerdem wären Ausschlüsse weiterer Verbände, deren Länder sich gegen die freiheitlich-demokratische Weltgemeinschaft stellen, etwa Ungarn, Iran oder China dringend zu prüfen. Auch das wäre ein deutliches Zeichen, so der DFB-Boss.

 

Während die FIFA schwarze Binden in Gedenken an die Todesopfer zur Errichtung der WM-Stadien in Katar untersagte, wurde der Vorstoß mit den DFB-Röcken gelobt. Man hoffe, dass weitere Verbände den Mut hätten, dem Beispiel zu folgen, so FIFA-Chef Gianni Infantino, der ankündigte, zum Finale einen Damenrock und roten Lippenstift zu tragen.

 

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